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Sex und Menstruation, zwei Themen, mit denen jeder Mensch über kurz oder lang in Berührung kommt. In diesem Artikel soll es darum gehen, wie du deine ganz persönliche Zero Waste Menstruation-Routine entwickelst und wie du bei beiden Themen, Sex und Menstruation Müll vermeiden, bzw. deiner Gesundheit etwas Gutes tun kannst. Wir werden über verschiedene Verhütungsmethoden und unsere eigenen Erfahrungen damit berichten. Auch beim Thema Zero Waste Menstruation gehen wir auf alle, uns bekannten Alternativen ein, die dir bei der Müllvermeidung helfen können und stellen sie dir ausführlich mit ihren Vor- und Nachteilen vor. Uns ist es wichtig, dass die Periode nicht als etwas Ekliges betrachtet wird, sondern, dass Frauen und Männer sie wieder als das annehmen, was sie ist, nämlich ein natürlicher Vorgang, der weder unhygienisch noch abstoßend ist.
Das Einzige Themengebiet, das wir auslassen, sind die hormonellen Verhütungsmittel. Pille, Hormonspritze und Co. können und möchten wir nicht empfehlen, da sie den Hormonhaushalt einer Frau derart durcheinander bringen und so starke Nebenwirkungen damit einher gehen können, dass wir diese Form der Verhütung nicht „bewerben“ möchten.
Und noch etwas vorneweg: Der Schutz vor Geschlechtskrankheiten ist das A und O, du solltest also außerhalb einer festen Partnerschaft immer ein Kondom verwenden, auch wenn hierbei Müll entsteht, deine Gesundheit ist wichtiger. Welche Marken du wählen kannst, die nachhaltig sind, erläutern wir dir weiter unten.
Zero Waste Sex – Verhütungsmethoden
Wer eine absolut nebenwirkungsfreie Verhütung möchte, ist wohl am besten mit Kondomen, NFP und Diaphragma aufgestellt.
Die müllärmste Verhütungmethode ist NFP. Allerdings ist diese Verhütungsmethode nicht für jede Frau geeignet und definitiv nicht (uneingeschränkt) jungen Mädchen zu empfehlen, da du, um diese Verhütungsmethode sich anwenden zu können, deinen eigenen Körper sehr gut kennen solltest. Wenn du gerne detailliertere Informationen zum Thema Verhütung möchtest, können wir dir Generation Pille sehr ans Herz legen, dort bekommst du zu vielen Themen rund um Verhütung viele Informationen.
Zero Waste Menstruation – Menstruationstasse
Natürlich gibt es zum Thema Zero Waste Menstruation verschiedenste Möglichkeiten der Monatshygiene.
Vorneweg: Wie immer gilt, es gibt keine pauschale Empfehlung für irgendeine der Alternativen. Wir versuchen nur, die Vor- und Nachteile möglichst sachlich nach unseren eigenen Erfahrungen zu bewerten und hoffen, dir so eine Hilfe geben zu können.
Anfangen möchten wir mit der Menstruationstasse (im Weiteren Cup genannt).
Sie ist mittlerweile wohl die bekannteste Alternative zu Tampons und hat definitiv viele Vorteile.
Wichtig ist: Nicht jede Tasse passt jeder Frau, Tests wie z.B. Tassenfinder.de oder die FB Gruppe „Menstruationstasse“ sind Anlaufstellen, die dir helfen können die richtige Tasse für dich zu finden.
Die Anwendung ist theoretisch sehr einfach, erfordert aber, ebenso wie beim Tampon, erst einmal etwas Übung. Bei der Einen dauert das länger, bei der Anderen geht es schnell. Die Cups bestehen aus medizinischem Silikon und sind somit hypoallergen, sehr schadstoff- und risikoarm und können bis zu 10 Jahre verwendet werden. Ein riesiger Vorteil des Cups ist, dass du ihn theoretisch nur 2 Mal am Tag wechseln musst. Morgens nach dem Aufstehen und kann dann bis zu 12 h getragen werden, danach sollte man ihn aus hygienischen Gründen entleeren. Solltest du unterwegs sein, kannst du ihn einfach in einer Toilette ausleeren und wieder einsetzen oder vorher noch mit Toilettenpapier oder Wasser aus einer Wasserflasche säubern.
Wenn deine Tage vorbei sind, reinige den Cup gründlich mit Wasser. Grundsätzlich wird empfohlen, dass man ihn auch in heißem Wasser abkochen soll. Im Gegensatz zum Tampon, werden beim Cup die Schleimhäute nicht ausgetrocknet und auch die Gefahr von Bakterien, die in der Vagina nichts zu suchen haben, ist geringer aufgrund des nicht vorhandenen Rückholfadens.
Der Preis für solche Cups geht weit auseinander, manche sind ab 10 € zu bekommen, andere kosten 40€. Wer sich für diese Methode entscheidet, sollte aber nicht am Preis sparen.
Bei Frauen mit Endometriose und Kupferball/-spirale/-kette wird davon abgeraten den Cup zu verwenden. Frage hier am besten den*die Gynäkologen*in deines Vertrauens um Rat.
Zero Waste Menstruation – Binden & Schwämmchen
Eine weitere Alternative zu Tampons und für die konventionellen Wegwerfbinden stellen die waschbaren Binden und Menstruationsschämmchen dar. Auch bei diesen beiden gibt es Vor- und Nachteile.
Fangen wir mit den Binden an. Die, die wir dir oben verlinkt haben sind von Kulmine.de, aber es gibt mittlerweile viele verschiedene Anbieter. Wichtig ist, dass sie aus 100% Bio-Baumwolle bestehen. Selbstverständlich kannst du dir deine eigenen waschbaren Binden auch selber nähen, eine Anleitung mit Schnittmuster dafür findest du in unserer Bibliothek.
Benutzt werden sie wie normale Binden auch, du legst sie einfach in deine Unterhose ein (manche sind mit einem Druckknopf fixierbar). Je nach gewählter Stärke, halten die Binden auch starke Blutungen für ein paar Stunden durch.
Wenn du sie unterwegs wechseln willst, bietet es sich an, immer einen feuchtigkeitsabweisenden Beutel zu verwenden, in dem du die Binden aufbewahrst, bis du wieder zuhause bist (manche benutzen hierfür extra Wetbags, doch eine alte Plastiktüte oder eine Dose tut es auch und spart Geld). Zuhause kannst du sie dann einfach in kaltem Wasser einweichen und später in der Waschmaschine waschen.
Eine weitere Alternative sind die Menstruationsschwämmchen. Sie bestehen aus Naturschwämmen (also nicht vegan) und werden vor der levantinischen Küste im Meer geerntet. Wichtig ist beim Kauf solcher Schwämme darauf zu achten, dass sie handgepflückt werden und aus nachhaltig bewirtschafteten und kontrollierten Zuchtgebieten kommen. Nur so kann ein Nachwachsen der gekauften Schwämme sichergestellt werden. Die Schwämme selbst funktionieren wie Tampons, man führt sie ein und sie saugen dann das Blut auf. Sobald sie voll sind, nimmt man sie raus und wäscht sie einfach mit kaltem Wasser aus. Es wird empfohlen noch eine wiederverwendbare Slip-Einlage oder Binde zusätzlich zu verwenden. Für leichte bis mittelschwere Tage sind sie super (auch ohne zusätzlichen Schutz), sehr starke Tage aber schafften sie bei uns nur maximal 2,5 h, bevor dann auch Blut in der Unterhose landete.
Ein riesen Vorteil der Schwämmchen gegenüber Tampons ist, dass sie die Schleimhäute nicht austrocknen, super angenehm zu tragen sind und bedeutend weniger Müll und Chemieverbrauch durch sie anfällt.
Ihre Reinigung nach der Periode ist auch sehr simpel. Entweder du legst die Schwämmchen für ein paar Stunden in Essigwasser ein, oder in Wasser mit einigen Tropfen Teebaumöl. Aufbewahren kannst du sie, nach dem Trocknen in einem Behälter oder Baumwollsäckchen. So sind sie garantiert hygienisch sauber bei der nächsten Periode.
Nachhaltige Tampons & MenstruationsUnterwäsche
Es gibt immer wieder Frauen, die aus den verschiedensten Gründen nicht auf die bisher genannten Alternativen umsteigen möchten oder können und lieber bei den konventionellen Tampons bleiben wollen. Auch hierfür gibt es mittlerweile einige nachhaltige Alternativen.
So z.B. die Tampons von Einhorn Period. Sie bieten faire Tampons aus 100% Bio-Baumwolle, ohne Plastiküberzug und chlorfrei gebleicht an.
Eine weitere Variante, die wir euch nicht vorenthalten wollen, ist sogenannte Menstruationsunterwäsche. Das sind Höschen, die wie Slips aussehen, aber im Schritt verstärkt und darauf ausgelegt sind deine Blutung aufzufangen.
Die bisher nachhaltigste Marke, die wir dazu finden konnten, ist Ooshi. Ihre Hosen bestehen aus Merinowolle (ohne Mulesing), Baumwolle, Elasthan, Polyamid und noch einigen anderen synthetischen Stoffen.
Sie tragen auf jeden Fall zur Müllvermeidung bei, da sie aber zum einen nicht vegan sind, und zum anderen auch (sicher produktbedingt) nicht ohne Kunststoffe auskommen, sind sie für uns nicht der Favorit.
Aber wenn du damit gut fährst, ist es (aus Zero Waste und gesundheitlicher Sicht) immer noch besser als konventionelle Tampons oder Binden zu verwenden (so denken wir).
Wenn du gerne noch mehr zu den beiden Alternativen erfahren willst, schau dir unbedingt die verlinkten Webseiten an, dort findest du transparent sehr viele Informationen zu Herstellung, Materialien und Co.
Und wenn du schon mit dem ein oder anderen Erfahrung gemacht hast, oder einfach allgemein deine Meinung zum Thema Monatshygiene teilen willst, schreib das gerne in die Kommentare, sodass wir uns austauschen können.
Gleitgel & Nachhaltiges Sexspielzeug
Sex sollte etwas Wunderschönes sein und wir Menschen haben oft Lust, uns neben einem oder mehreren Partner*innen auch noch andere Utensilien mit dazu zu holen. Wichtig ist dabei immer auf die eigene Sicherheit und die der*des Anderen zu achten.
Nicht nur, was das Schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten angeht (Kondome/Lecktuch), sondern auch in Bezug auf Spielzeug und Gleitgel. Das Schöne ist, Gesundheit und Nachhaltigkeit gehen hierbei Hand in Hand, denn die Produkte, die der Gesundheit zuträglich sind, sind auch oft besonders nachhaltig.
Insbesondere billige Toys aus Kunststoff enthalten oft vielerlei Schadstoffen, Weichmacher, Flammschutzmittel und andere Chemikalien lösen sich aus ihnen und werden über unsere Schleimhäute aufgenommen.
Die gute Alternative, sind z.B. Naturprodukte wie Holz, Glas, Halb-Edelsteinen oder Naturkautschuk. Sie sind im Toys Bereich keine Seltenheit mehr und viele können auch wieder aufgeladen werden, sodass du keine Ersatzbatterien benötigst.
Insbesondere Glas und Holz sind sehr umweltschonende Produkte, da sie gut recycelt werden können. Vor Splittern und Co. muss man keine Angst haben, denn diese Produkte sind natürlich besonders für den Gebrauch in empfindlichen Körperregionen konstruiert. Entsprechendes findest du z.B. auf Amorelie.de
“Welches Gleitgel?” ist auch noch eine Frage, die unsere Community uns öfter gestellt hat. Tatsächlich gibt es ein Rezept zum selber machen, wir haben es euch in der Story verlinkt, aber noch nicht selbst getestet. Wer lieber auf vorgefertigte Texturen vertrauen möchte, kann das Gel von BIOglide verwenden. Dieses ist zwar nicht plastikfrei, aber immerhin 100% biologisch und sogar essbar. Wichtig ist natürlich immer, wenn du entsprechende Dinge verwenden willst: Sprich mit deinem Partner*deiner Partnerin darüber und klärt auch ab, wer was möchte und erleben will. Nein, heißt nein und niemand sollte zu irgendetwas überredet werden. Sex soll schließlich allen Beteiligten Spaß machen.